Im Melanchthon-Gymnasium Nürnberg überreichte die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf
am 23.11.2016 den erfolgreichen Schulen die Auszeichnung „Umweltschule in
Europa / Internationale Agenda 21-Schule für das Schuljahr 2015/16“.
Für Umweltministerin Ulrike Scharf sind die durchgeführten Projekte in mehrfacher Hinsicht wichtig,
da sie das persönliche Engagement und die Eigeninitiative junger Menschen fördern sowie
einen Beitrag zu mehr Umweltschutz im Schulalltag leisten.
Zudem tragen Umweltschulen durch ihr Engagement dazu bei, einen nachhaltigen,
generationengerechten Lebensstil zu entwickeln.
Die Auszeichnung Umweltschule in Europa / Internationale Agenda 21-Schule erhalten Schulen,
die zwei Projekte zum Thema Umwelt und Nachhaltigkeit durchführen, dokumentieren und
einer Jury präsentieren. Die Jury aus Mitgliedern des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz, des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, der Akademie für Lehrerfortbildung in Dillingen sowie des LBV als Koordinator dieser Auszeichnung entscheidet über die Vergabe des Titels.
320 bayerische Schulen haben in diesem Jahr die Auszeichnung „Umweltschule in Europa / Internationale Agenda 21-Schule“erhalten. Das sind wieder deutlich mehr als im Vorjahr (275 Schulen). Für Birgit Feldmann, die Landeskoordinatorin im LBV, ist dabei besonders erwähnenswert, dass alle bayerischen Schularten bei dieser Auszeichnung vertreten sind.
Auch die Bandbreite der gewählten Themen zeigt, mit welcher Kreativität und Fantasie sich die bayerischen Schulen diesem Bereich widmeten.
Das Rhön-Gymnasium Bad Neustadt hatte sich im Schuljahr 2015/16 der Themen „Kunststoffmüll“ sowie „Schützenswerte Rhön“ angenommen.
Ausgehend von der Initiative eines Projekt-Seminars 2014/16 mit dem Titel "Plastic Waste Busters" wurden die Schüler des Rhön-Gymnasiums auf die Problematik der zunehmenden Umweltbelastung durch Kunststoffmüll aufmerksam gemacht. Nach einer Müll-Sammelaktion entlang des Brendufers erstellte das Seminar aus dem Abfall eine Müllskulptur, den „Müllmann“, der in der Aula präsentiert wurde und für das Thema sensibilisieren sollte. Im weiteren Fortgang fand ein fachübergreifendes Projekt im Kunstunterricht der Jahrgangsstufe 6 statt, bei dem nach einem Informationsblock Müllskulpturen gebastelt und anschließend im Rahmen eines Wettbewerbs präsentiert und prämiert wurden.
Das zweite Thema ging vom Schullogo des Rhön-Gymnasiums aus, das stark an den Schriftzug der Dachmarke Rhön angelehnt ist. Gemeinsam mit politischen Entscheidungsträgern (Landrat) und Vertretern des Biosphärenreservates entstand die Vision, die Schule, der Intention des Markenlogos folgend, auch inhaltlich stärker mit der Modellregion Rhön zu verzahnen. Insbesondere die ökologische Dimension sollte dabei im Vordergrund stehen.
Im Jahr 2015 wurde erstmals eine Lupinenrodungsaktion mit der Jahrgangsstufe 6 unternommen. Die Resonanz war positiv und führte zur Bildung einer Arbeitsgruppe aus Fachlehrern in 2016, die das Projekt im Juli 2016 mit Fünftklässlern umsetzte. Im Unterricht erarbeiten die Schüler topographische Grundkenntnisse, lernten mit einem eigens erstellten Bergwiesen-Memory die Blütenpflanzen der Rhöner Bergwiesen kennen und werteten Informationsmaterial des Biosphärenreservates über die Staudenlupine aus. Auf der ganztägigen Exkursion suchten sie eine Bergheuwiese auf und bestimmten die sie kennzeichnenden Pflanzen. Sie trafen mit Vertretern des Biosphärenreservates zusammen, erfuhren Näheres über deren Ziele und Arbeit sowie konkret über die Vegetationsentwicklung der Langen Rhön. Dann wanderten sie zu einer Patenfläche und entfernten dort die Lupinen durch Ausreißen.
Zudem fanden in der 8. Jahrgangsstufe vom 18.07. bis 23.07.2016 Nachhaltigkeitstage statt, in denen in Kooperation mit dem rhöniversum (im Biosphärenreservat) ein erweitertes Planspiel zum "Ökologischen Fußabdruck" durchgeführt wurde.